Eine mit viel Geduld verbundene Arbeit ist das Restaurieren bzw. Reparieren einer Drehpendeluhr.
Bei
einer Drehpendeluhr handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine
mechanische Uhr, bei der der Takt von einem, um die eigene Achse
rotierenden Pendel, erzeugt wird. Die Schwingungsenergie wird hier mit
einer Torsionsfeder (Horolovar Feder), sprich einem sehr feinen
Stahldraht spezieller Legierung, übertragen.
Die Drehpendeluhr wird auch Jahresuhr genannt, da durch die sehr
langsame Schwingung und entsprechende mechanische Umsetzung der Hemmung,
ein Aufzug des Federspeichers nur einmal in 300-400 Tagen notwendig
ist.
Das erfodert natürlich auch eine gewisse Präzision der
mechanischen Komponenten. Wenn hier was nicht korrekt eingestellt ist,
pendelt die Uhr nach einigen Minuten aus. Auch die Feineinstellung der
Ganggenauigkeit erfordert einiges an Geduld. Und eben genau so eine Uhr
hat es mir angetan. Bei einem online-Auktionshaus habe ich günstig eine
'defekte' aber von den Bauteilen her vollständige Drehpendeluhr erworben
und sogleich begonnen,
sie zu demontieren und die Teile zu reinigen.
Nach diesen Arbeiten gings wieder an den Zusammenbau.
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Pendelfeder |
Die Horolovar
Feder wurde durch eine Neue ersetzt. Nun gings an die Einstellarbeiten.
Zuerst musste ich herausfinden, wieviele Pendelschwingungen, genauer
gesagt Halbschwingungen, die Uhr in einer Minute machen soll. Bei meiner
Uhr (eine Kundo) sind dies acht Halbschwingungen. Am einfachsten ist
es, mit einer Stopuhr die Dauer bis zum Erreichen der 8. Halbschwingung
zu messen. Liegt die gemessene Zeit zum Beispiel über einer Minute, so
läuft die Uhr zu langsam und muß mit der Rändelschraube (diejenige, die
die Position der Pendelgewichte im Durchmesser verändert) eingestellt
werden. Dreht man die Rändelschraube im Uhrzeigersinn, so wird die Uhr
langsamer und gegen den Uhrzeigersinn natürlich schneller.
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Rändelschraube für den Pendeldurchmesser |
Es soll eine Ganggenauigkeit von +/- 1 Minute pro Monat möglich sein.
Also eine Abweichung von 12 Miuten im Jahr. Dies setzt natürlich
optimale Umgebungsbedingungen voraus. (gleichbleibende Temperatur und
Luftfeuchtigkeit, sowie einen festen, schwingungsfreien Stand)
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Hemmung mit Ankerplatte |