Aus aktuellem Anlass ist mir folgendes kleine Gerät in die
Hände gefallen. Es handelt sich um einen elektronischen hCG Test. hCG ist die
Kurzform für das humane Choriongonadropin, einem Glykoprotein also einem
Hormon, das während einer Schwangerschaft gebildet wird. Dieses Hormon lässt
sich am einfachsten im menschlichen Urin nachweisen. Hierzu wird ein
Teststreifen verwendet, auf dem sich hCG-Antikörper befinden, die mit dem im
Urin befindlichen hCG reagieren. Weitere Inhaltsstoffe sorgen für eine
chemische Färbung der Reaktion und stellen das Vorhandensein von hCG, also
einer Schwangerschaft optisch dar. Die einfachsten sogenannten „Stäbchentests“
zeigen das hCG in Form eines farbigen Strichs an, der zusammen mit einem
Kontrollstrich erscheinen muss.
Es gibt aber auch hCG Test´s, die keine, für den
Nutzer erkennbare Streifendarstellung haben, sondern ein LC-Display in dem im
Klartext „nicht schwanger“ oder „schwanger“ angezeigt werden. Der Test ist für
eine einmal-Anwendung konzipiert und wird danach weg geworfen. Also dachte ich
mir, da drinnen muss ja einiges an Technik verbaut sein und habe den Test nach
erfolgter Verwendung demontiert.
Nach
dem Öffnen des Gerätes ist zu erkennen, dass direkt an den „Saugstreifen“(weißer
Streifen links im Bild), der in das zu testende Medium verbracht wird, zwei
herkömmliche Teststreifen angelegt und mit einer Klammer fixiert sind. Der Urin
wird also durch Kapillarwirkung zu diesen beiden Teststreifen transportiert und
kann dort mit den Antikörpern reagieren.
Entfernt man nun diese beiden Teststreifen, so kann man auf
der Rückseite sofort die typische Färbung nach der Reaktion erkennen.
Eigentlich genügt diese Information und man kann das Ergebnis der Messung
sofort ableiten. Üblicherweise beschäftigt man sich nicht unbedingt immer mit
dem Aufbau und dem technischen Hintergrund eines Schwangerschaftstest und so
kann es passieren, dass einem beim Kauf eines solchen Tests zuerst das teuerste Gerät angedreht wird. Jetzt also
kommt die „Einmalelektronik“ ins Spiel. Auf einer kleinen Platine, die von zwei
Knopfzellen versorgt wird, befinden sich ein LC-Display, ein Controller sowie
eine opto-elektronische Einheit.
Die sensitiven
Areale der beiden Teststreifen sind so angeordnet, dass sie sich direkt über
fotoempfindlichen Sensoren befinden. Die
Sensoren bestehen aus einer Fotodiode und einer Led. Färbt sich am Teststreifen
nun der sensitive Bereich, so wird das Licht der Led an den blauen Markern nicht
mehr im selben Maß reflektiert, wie an den weißen Bereichen. Somit ändert sich
der Strom durch die Fotodioden. Der kleine Kontroller wertet die Ströme der
einzelnen Fotodioden nun aus und generiert aus diesen Daten die Information für
das LC-Display. Gestartet, oder genauer gesagt eingeschaltet, wird die
Auswerteelektronik sobald der Leitwert des Saugstreifens eine Schwelle
überschreitet (also nass wird).
Platine
mit LC-Display
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