Der Amiga, der Nachfolger der legendären C64er Computer von Commodore,
der Ende der 80iger in Form des A500 und später des A1200 bzw. A4000
mein Begleiter wurde, ist jetzt, auch trotz sorgfältiger Pflege und
Archivierung nicht vor den Alterserscheinungen verschont geblieben. Die
ersten SMD bestückten Mainboards haben mit ausgelaufenen
Elektrolytkondensatoren zu kämpfen. Die Gummiriemen der
Antriebseinheiten der Diskettenlaufwerke haben ihre Elastizität verloren
und natürlich sind auch Vergilbungserscheinungen der Kunststoffgehäuse
aufgetreten. All das muß behandelt und repariert werden. In diesem
Beitrag werde ich die externen Diskettenlaufwerke, die es für diese
Gerätetypen gab, ein wenig unter die Lupe nehmen.
Es handelt sich hier um ein originales Roctec RF-332C Diskettenlaufwerk
(Floppydrive :) ), das ein Problem mit dem Antriebsriemen hat. Hier ist
kein Capstan Motor verbaut, der die Disk direkt dreht, sondern ein
DC-Motor, der über einen Riemenantrieb seine Kraft an die Magnetscheibe
weitergibt. Und dieser Riemen ist nach 30 Jahren leider kaputt, nicht
mehr elastisch und kann auch keine Kraft mehr übertragen. Den Riemen zu
tauschen ist natürlich kein Problem, man bekommt bei diversen
Onlineplattformen natürlich neue Riemen. Aber die Preise sind
unverschämt! 6 bis 8 Euro plus Versand für ein "Gummiringerl" ist
Wucher. Mit diesem Problem bin ich aber nicht alleine. So ist im Netz
viel darüber zu finden. Beispielsweise lassen sich alte PC-3,5"
Laufwerke auf den Amigastandard umbauen. Also habe ich ein altes
PC-Drive (danke Mario) von Mitsumi der Type D359T6 hergenommen und Dank
der Anleitung der Webseite http://honi.hucki.net/ umgebaut.
Die folgende Anleitung für den Umbau stammt von honi.hucki.net:
Bild von honi.hucki.net |
Das D359T6 ist anscheinend eine kostengünstige Version des D359T5. So ist die Drive Select-Einstellung eingespart worden. Das Laufwerk ist standardmäßig auf DS1 voreingestellt. Drive Select kann aber dennoch geändert werden.
- Einstellung Drive Select durch Kreuzen von PIN 10 mit PIN 12 am FDD-Kabel
- Alternative: Leiterbahnen bei PIN 10 und PIN 12 durchtrennen und kreuzen mittels Lötbrücken auf der Platine
- Lötbrücke bei DCH entfernen (/DC an PIN34)
- Lötbrücke bei RDY verbinden (/RY an PIN34)
- Verbinden des DCH-Lötpad mit PIN2 (/ DC an PIN2) (Amiga)
Also habe ich den einfachen Umbau entsprechend der Anleitung
durchgeführt. Jetzt besteht noch das Problem der unterschiedlichen
Pinouts des originalen Roctec Laufwerks mit 26Pins und den
PC-Diskettenlaufwerken mit 34 Pin - Interface und eigener
Spannungsversorgungsbuchse. Auch am Controller des externen Gehäuses
ist ein 26Pin Flachbandkabel verbaut. Dieses ist auch nicht gesteckt,
sondern mit einem Einschneidverbinder direkt am Board angelötet. Also
musste zuerst eine vernünftige Steckverbindung geschaffen werden.
Im Bild ist der umgebaute Steckverbinder zu sehen. Um bei Bedarf auch
das originale Laufwerk wieder verwenden zu können, habe ich auf das
26polige Flachbandkabel anstelle der Lötverbindung eine Einschneid-Buchsenleiste gepresst. Jetzt ist noch die Adaption von der
26poligen auf die 34polige Verbindung notwendig. Auch hier findet man im
Netz die Pinouts der unterschiedlichen Laufwerke. Also schnell ein
Schematic gezeichnet (es soll ja vielleicht später einmal ein schönes
Adapterplatinchen werden...), und dann mit Lochraster einen Testaufbau
zusammengelötet.
Nach diesem Schaltplan habe ich nun begonnen, den Adapter auf einer Lochrasterplatine aufzubauen.Eine 34polige Buchsenleiste steckt im Laufwerk. Darauf habe ich die Platine gelötet.
Danach habe ich ein Stück 26poliges Flachbandkabel auf einer Seite mit
einer ebenfalls 26poligen Buchsenleiste bestückt (Die Seite zum
Controller). Das andere Ende wird entsprechend des Schaltplans auf den
richtigen Pins auf der Laufwerkseite angelötet. Die Verbindungsleitung
für die 5V Spannungsversorgung des Laufwerks stammt von einem alten
PC-Netzteil.
So sieht der fertige Adapter aus. Die gelbe +12V Leitung des
Versorgungssteckers muß noch mit Pin23 des SUB-D23 Floppysteckers an der
Controllerplatine verbunden werden.
Ein Layout für diesen Adapter könnte in etwa so aussehen...
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